Überall, von unseren Gebäuden über unsere Fahrzeuge bis hin zu unseren Büros, hat die künstliche Intelligenz Einzug gehalten und sich langsam aber sicher in unser tägliches Leben integriert (ob wir es nun wissen oder nicht). Der nächste Bereich für diese schnell aufkommende Technologie könnte durchaus die Baubranche sein. So sagen Experten voraus, dass dadurch weniger Unfälle auf Baustellen passieren und gleichzeitig Effizienz und Präzision erheblich gesteigert werden können.
Führende Baumaschinenhersteller wie Liebherr, Caterpillar, Volvo und Komatsu widmen bereits Ressourcen für die Ausstattung traditioneller Baumaschinen mit der erforderlichen GPS-Technologie, maschinellen Lernfähigkeiten, Fernsteuerung und der Fähigkeit, Baustellen in 3D zu kartografieren, und bereiten sich damit auf eine Zukunft vor, die sehr wohl Maschinen umfassen könnte, die zwar menschliches Eingreifen erfordern, aber nicht unbedingt mehr benötigen.
Intelligente Fernsteuerung und niedriger Kraftstoffverbrauch
Werfen wir also einen Blick auf einige der vorhandenen Automatisierungstechnologien, die bereits einen Platz in der Branche gefunden haben. Einige Baustellenvorbereitungen werden bereits autonomen oder halbautonomen Fahrzeugen anvertraut.
Komatsu führte bereits 2013 eine intelligente Maschinensteuerung für Erdbewegungsarbeiten ein, die von den Nutzern wegen des einfachen Auf- und Abschaltens, der erhöhten Sicherheit bei ungünstigen Witterungsbedingungen und des höheren Grades an Präzision gelobt wird. Caterpillar hat damit begonnen, seine CAT® Command Technologie als Option für Planierraupen, Radlader und Kompaktlader anzubieten, sodass die Fahrer die Möglichkeit haben, die Maschinen entweder vor Ort oder aus vielen Kilometern Entfernung fernzusteuern. Volvo CE stellte seinen HX2 vor, einen autonomen, batteriebetriebenen Lastenträger, der laut Volvo CE den Kohlenstoffausstoß um 95% und die Betriebskosten um 25% senken soll. Der HX2 verfügt sogar über Erkennungsfähigkeiten, sodass er sich von menschlichen Arbeitskräften und anderen Hindernissen fernhalten kann.
Bedenken durch fortschreitende Automatisierung
Natürlich sind Bedenken vorhanden, dass diese autonomen und halbautonomen Maschinen die Arbeitsplätze von Menschen in der Bauindustrie reduzieren werden. Allerdings muss die Arbeit dieser schweren Maschinen regelmäßig überwacht werden, um die Qualität zu gewährleisten, und es wird weiterhin eine qualifizierte menschliche Hand benötigt, um die Ausrüstung während des gesamten Prozesses zu steuern. Detaillierte 3D-Karten der Baustellen müssen erstellt und aktualisiert werden, wenn die Robotermaschinen das Projekt durchlaufen. Nach dem heutigen Stand der Technik fehlt diesen autonomen Maschinen der nötige Tiefgang, um sie auf den meisten Baustellen einsatzbereit zu machen, und sie sind bisher meist auf Branchen wie Landwirtschaft und Bergbau beschränkt.
Zukünftige Entwicklung noch offen
Es könnte also noch ein weiter Weg sein, diese Maschinen auf den Intelligenzgrad zu bringen, bei dem die eigentlichen Baustellen voll automatisiert werden können. Obwohl es unmöglich ist, die Auswirkungen auf die Branche in Jahrzehnten mit Sicherheit vorherzusagen, können die frühen Bemühungen großer Bauunternehmungen, diese autonomen Baumaschinen zum virtuellen Leben zu erwecken, nicht ignoriert werden. Zumindest werden ernsthafte F&E-Bemühungen und viel Geld in die Technologie gesteckt.
Die Zeit wird zeigen, ob solche Technologien zu saubereren und sichereren Baustellen führen werden, auf denen der Mensch in erster Linie eine Aufsichtsfunktion ausübt, oder ob zukünftige Baustellen ganz ohne Stiefelabdrücke und Schutzhelme auskommen werden.